Wir sind die KLAR! Leithaland
KLAR! Klimawandel-Anpassungs-Modellregion
Die europaweit einzigartige Initiative unterstützt Gemeinden in Regionen, die sich vorausschauend den Herausforderungen des Klimawandels stellen, Folgen zu minimieren und eröffnende Chancen zu nutzen.
Die KLAR! Leithaland besteht aus den Gemeinden Hornstein, Neufeld/Leitha, Steinbrunn, Wimpassing/Leitha und Zillingtal. Zentrales Element der Modellregionen sind die jeweiligen Manager:innen, die gemeinsam mit Partnern vor Ort unterschiedlichste Maßnahmen forcieren. Damit wird der ländliche Raum gestärkt, nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen, regionale Wertschöpfung angekurbelt und ein positives Zukunftsbild an die Bevölkerung vermittelt.
In 79 Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) in ganz Österreich werden aktiv Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umgesetzt. Insgesamt sind 651 Gemeinden mit rund 1.863.216 Einwohnerinnen und Einwohnern im KLAR! Programm vertreten. Eine Anpassung an die Auswirkungen durch den Klimawandel ist notwendig, um auch langfristig unsere gewohnte Lebensqualität sichern zu können.
Neben den notwendigen Klimaschutzaktivitäten ist es für Gemeinden notwendig, mit Maßnahmen in ihren Zuständigkeitsbereichen, wie bei der Flächenwidmung, der Wasserversorgung, den Gemeindestraßen oder im Hilfs- und Rettungswesen, etc. auf das veränderte Klima zu reagieren. Gemeinden sind zunehmend auch gefordert, bei heutigen Entscheidungen und Investitionen (z.B. in der Forstwirtschaft) die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels zu berücksichtigen, um kostspielige Fehlentscheidungen zu vermeiden. KLAR! ermöglicht Österreichs Regionen eine frühzeitige, wissenschaftsbasierte und zukunftsorientierte Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels, um das Schadenspotenzial zu reduzieren und darüber hinaus die Lebensqualität in der Gemeinde langfristig zu halten.
Maßnahme 1 - Klimafitte Ortskerne
Bei dieser Maßnahme handelt es sich um eine neue Maßnahme zur Belebung der Ortskerne und Schaffung von zentralen Plätzen, welche auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereitet sind. Diese sollen die gesamte Bevölkerung der Region dazu einladen, die neu geschaffenen Plätzen zu nutzen und bei ihnen zu verweilen.
Maßnahme 2 - Krisenprävention 2.0
Der Klimawandel bringt eine Zunahme der Intensität von Naturgefahren mit sich. Die Region hat bereits erste Vorkehrungen getroffen (z.B. Hochwasserschutz), Gemeindeverantwortliche werden derzeit zur Kommunikation im Krisenfall vorbereitet. Diese Maßnahme zielt darauf ab die Eigenverantwortung im Krisenfall in der Bevölkerung zu verbessern. Ehrenamtliche Tätigkeiten sollen weiterentwickelt werden sowie kleinstrukturierte Netzwerke in den Gemeinden aufgebaut werden. Schwerpunktmäßig wird der Krisenfall „Blackout“ behandelt, die Bevölkerung wird aber auch bei anderen Krisenfällen von dieser Maßnahme profitieren.
Maßnahme 3 - Bienenwiesen
Der Klimawandel wirkt direkt, als auch indirekt auf Organismen. Der zunehmende Rückgang von Lebensräumen führt zunehmend zu einem Verlust der Artenvielfalt. Diese Maßnahme möchte hier entgegenwirken und durch die zusätzliche Schaffung von Bienenwiesen in den beteiligten Gemeinden zum Erhalt und Verbesserung der Biodiversität beitragen. Zusätzlich und als Erweiterung dieser Maßnahme aus der Umsetzungsphase sollen gemeindeübergreifende Biodiversitäts-Verbundflächen geschaffen werden.
Maßnahme 4 - Bewusstseinsbildung Schulen
Kinder gelten nicht nur als Entscheidungsträger:innen der Zukunft, sondern auch als wesentliche Multiplikator:innen in ihren Familien. Themen rund um die Biodiversität sollen in den Unterricht implementiert werden. Gemeinsam mit Pädagog:innen wird ein Konzept erarbeitet um das Thema Biodiversität in den Unterricht zu integrieren. Als Begleitmaßnahmen werden für die teilnehmenden Klassen Waldlehrgänge und Exkursionen zum Thema angeboten. Ziel ist es, die Schüler:innen für das Thema Biodiversität zu sensibilisieren und die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit der Artenvielfalt aufzuzeigen.
Maßnahme 5 - Wasser2 Regenwasser / Grauwasser
Der Wasserhaushalt gilt als einer der vulnerabelsten Sektoren, die vom Klimawandel betroffen sind. Aufgrund zunehmender Trockenperioden wird der Wasserbedarf auch in der KLAR steigen, ein geringerer Grundwasserspiegel sowie quantitative und qualitative Probleme in der Wasserversorgung werden prognostiziert. Ein sorgsamer Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser und ein angepasster, reflektierter Umgang der damit verbundenen An-wendungsfälle ist daher unumgänglich. Im Fokus dieser Maßnahme steht die Regenwassernutzung und der Einsatz klimafitter Pflanzungen in Privatgärten und Gemeindeflächen. Zusätzlich wird zur Begrünung von Fassaden als Beschattungs- und Kühlungsmöglichkeit im privaten und öffentlichen Bereich aufgeklärt.
Maßnahme 6 - #Wald
Gerade der Wald spielt eine wichtige Rolle für die Erholung der Menschen. Für zahlreiche Freizeitaktivitäten wie Wandern, Fahrrad fahren oder Joggen wird der Wald besucht. Der Wald bietet uns ein angenehmes Klima und eine gewisse Ruhe zur Entspannung. Ziel dieser Maßnahme ist daher hauptsächlich die Erhaltung und Verbesserung der Wälder im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels unter Einbeziehung von Waldbesitzer:innen.
Maßnahme 7 - Klimafitte Lebensweise
Ein klimabewusster und nachhaltiger Lebensstil, welcher einerseits die Auswirkungen des Klimawandels mindert und andererseits an die Folgen des Klimawandels angepasst ist, wirkt sich auch positiv auf die Gesundheit der Menschen aus und erhöht die Resilienz gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Die Bewältigung direkter Gesundheitseffekte durch den Klimawandel, wie in etwa in der Region vermehrt auftretende Hitzewellen, ist für den Erhalt einer hohen Lebensqualität der Bevölkerung in der Region unerlässlich.
Maßnahme 8 - Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Hauptziel dieser Maßnahme ist, die Sichtbarkeit der KAM in der Region zu erhöhen
und dessen Verankerung zu stärken. Zusätzlich soll das Bewusstsein der
Bevölkerung für die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels erhöht und
stärker verankert werden.
Maßnahme 9 - Klimafittes Bauen & Wohnen
Die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels stellen veränderte Ansprüche an Planung, Errichtung, Bewirtschaftung und Nutzung von Gebäuden, wobei sich dies sowohl an die Neuerrichtung als auch an die Sanierung von Gebäuden richtet. Die Hauptaufgabe dieser Maßnahme liegt daher in der Unterstützung von Kommunen, um Klimawandelanpassung bei Bauansuchen und Umbauten zu implementieren. Ein weiterer Task ist die Unterstützung von Bauwerber:innen, um Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels bereits in der Planungsphase zu implementieren.
Maßnahme 10 - Obstbaum-, Schattenbaum- und Strauchpflanzaktionen
Die Bepflanzung von mehr Bäumen und Sträuchern stellt eine wirksame Maßnahme dar, um die Folgen des Klimawandels abzumildern, indem die Hitze durch Verdunstung und Schatten erträglicher gemacht wird. Die Forcierung von klimaangepassten Obstsorten wirken dem Rückgang der Sortenvielfalt, verursacht durch Trockenheit und Spätfröste, entgegen. Zudem stellen (Obst-)Bäume und Sträucher wichtige Lebensräume und Futterquellen für die Biodiversität dar. Die Maßnahme hat zum Ziel, über den Wert von Schattenbäumen, Sträuchern und Obstbäumen für Tier und Mensch zu informieren und gleichzeitig die Umsetzung von Pflanzaktionen in der Region zu forcieren.